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Thema: [Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu? (Gelesen 7236 mal)
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Chris
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Okay, wer hat meine Kekse gegessen?
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[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« am: 04. Februar 2018, 16:04:10 »
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Hallo liebe Suletuxianer.
Erste Anfänge mit Linux ... Meine ersten Erfahrungen mit Linux bestanden asus Debian + Gnome und SuSE + KDE. Für mich war schnell klar: SuSE (oder eher KDE) ist nix für mich. Damals kannte ich noch nicht in den Unterschied zwischen Distro und Desktop Manager.
... von Debian nach Ubuntu ... Also zog ich Debian vor und nutzte entweder direkt Debian oder seine "Abkömmlinge" wie Ubuntu. Ich mochte Debian, es war mir für "Anfänger" jedoch nicht einfach und intuitiv genug. Also wurde Ubuntu die Distro meiner Wahl. Nachdem Canocial Ubuntu mit dem Unity Desktop versah, wandte ich mich von Ubuntu ab und wechselte zu dessen Abkömmling "Linux Mint". Da mein PC schon etwas schwächer war, nutzte ich in erster Linie den MATE Desktop.
... und ab nach Linux Mint ... Mit Linux Mint war ich dann auch mehr als 1 Jahr zufrieden. Aber dann zeigte sich, der Nachteil von Linux Mint: Es basierte - trotz neuerer Versionen - immer auf der gleichen Basis: Die letzte LTS Version von Ubuntu. Entsprechend alt waren dann Programme 1,5 Jahre später. Für mich wichtige Packages blieben auf der Version stehen, die sie schon vor über einem Jahr hatten. Damit konnte ich auf Dauer nicht arbeiten. Also zog es mich wieder "zurück" zu Ubuntu ...
... wieder nach Ubuntu ... Ich biss hier die Zähne zusammen. Zumindest bis ich Ubuntu MATE sah. Also nahm ich das. Ubuntu Mate 16.10. Meine Welt war wieder "in Ordnung". Neueste Version von Firefox, Golang (Programmiersprache, die ich für die Arbeit brauche), einfache Installation von Steam und Multimedia CODECs ... kurz: Top in Ordnung. Und dann kam das Update auf 17.04: Es scheiterte ... irgendwie ... Genauer gesagt, konnte ich mich nicht mehr einloggen. Ich habe das Betriebssystem komplett neu installiert (17.04) und eventuelle Fehler, die durch das Update stattfanden, zu beheben. Nichts. Mein PC blieb für mich verschlossen. Also musste ich ein "Downgrade" auf 16.10 durchführen. Hier blieb ich dann auch die nächsten zwei Monate. Aber es kam zu Problemen: Canocial lieferte keine neuere Version der MESA Treiber (Grafikkarte) und auf die Closed-Source Treiber wollte ich nicht umsteigen. Damit machte ich in der Vergangenheit wörtlich eher dunkle Erfahrungen.
Was gibts sonst so? Also entschied ich mich zum ersten Mal seit ich Linux nutze, einen Blick außerhalb des Debian-Ecosystems zu werfen. Viel fand ich da nicht. Zumindest nicht, wenn man von Red Hat, SuSE und Arch Linux absah. Mit SuSE verband ich noch die negativen Erfahrungen von damals. Mit Red Hat verband ich (durch CentOS) eher einen Update-Zyklus, gegen den Debian aussieht, wie Bleeding Edge. Mit Arch Linux verband ich viel Konfigurationsaufwand.
Bühne frei für Arch Linux ... Was also tun? Da tauchte in meiner Suche "Manjaro" auf. Manjaro basiert auf Arch Linux, ist aber wesentlich einfacher zu installieren und konfigurieren. Aber auch die Nachteile von Manjaro traten schnell ans Licht: Manjaro nutzt nicht das Repo von Arch Linux. Es hat sein eigenes Repo. Dieses wird zwar auch gut gepflegt, aber es gibt mindestens ene Verzögerung was die Updates anbelangt.
... vertreten durch Antergos! Zusammen mit Manjaro wurde aber auch oft "Antergos" erwähnt. Anders als Manjaro versteht sich Antergos fast als reiner Installer für Arch Linux. So wird man während der Installation gefragt, ob man Firefox oder Chromium installieren möchte. Man kann aber auch sagen, man möchte beide installieren. Was ist mit dem Flash-Plugin? Auch installieren? Und was ist mit der Firewall? Wie wäre es mit Steam? LTS Kernel?
Einfacher als es klingt Was kompliziert klingt, ist in Wahrheit sehr einfach. Der Installer präsentiert eine Liste an Optionen, die man per Schalter auswählt. Also in etwa so: Firefox: Ja / Nein Chromium: Ja / Nein Flash-Plugin: Ja / Nein LTS-Kernel: Ja / Nein Steam: Ja / Nein AUR aktivieren: Ja / Nein
Bei der Installation wählt man dann auch die Standard Desktop Umgebung ein. Zur Verfügung stehen die üblichen Verdächtigen wie KDE Plasma und Gnome 3. Aber auch XFCE, Cinammon und Deepin stehen zur Wahl. Natürlich lassen sich die anderen (und noch andere) noch nachträglich hinzufügen.
Intermezzo: Deepin Terminal Aus Neugierde sah ich mir Deepin an. Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen: Deepin wirkt frischer als KDE und bringt Effekte mit, die Microsoft erst später in sein Windows 10 integrierte. Vor allem das Terminal von Deepin sagt mir optisch sehr zu. Weshalb ich das auch zu meinem Haupt-Terminal gemacht habe.
Updates? We've got you covered! Meine Erfahrungen mit Antergos bzw. Arch Linux sieht bisher eher so aus: Ich habe immer die neuesten Versionen meiner Programme (Rolling Release) und ich habe dennoch keine System-Instabilitäten. Und obwohl die "manuelle Installation" von Arch Linux umfangreich ist und ich das keinem Anfänger empfehlen würde, ist Arch Linux selbst überraschend benutzerfreundlich. Ich habe zwar des öfteren das Terminal benutzt, dies aber einfach weil ich das Terminal gerne benutze. Bis jetzt hätte ich es nie einsetzen müssen. Updates gibt es zu genüge. Wenn ich Abends zu Bett gehe, erwarte ich am nächsten Morgen mindestens ein Update. Ist das nicht der Fall, teste ich ob ich überhaupt online bin.
Source-Listen? PPAs? AUR! Hat man bei der Installation ausgewählt, dass man auch das AUR (Arch User Repository) nutzen möchte, stehen im graphischen Paketmanager auch diese Packages zur Verfügung. Und spätestens hier findet man so ziemlich alles was das Herz begehrt. Egal ob Closed-Source Projekte oder Nightly Versionen von Projekten. Alles ist möglich. Aber es ist nicht nur die schiere Masse und die Aktualität der Packages im AUR, weswegen ich es Debian und Ubuntu/Linux Mint gegenüber bevorzuge. Der Hauptgrund ist die Verwaltung der Quellen. Möchte man in Debian Programme installieren, die sich nicht im offiziellen Repo befinden, hat man die Wahl:
- Lade ich mir ein DEB-Package runter und installiere es? (Vorteil: Es werden Konflikte gefunden und gemeldet; Abhängigkeiten werden aufgelöst; Nachteil: Keine automatischen Updates)
- Füge ich eine Quelle den APT-Quellen hinzu? (Vorteil: Alle Vorteile von oben + Updates; Nachteil: Man muss die Quellen manuell bearbeiten; Konflikt, sofern mehrere Quellen die gleichen Packages anbieten)
- Erstelle ich es aus dem Quelltext? (Vorteil: Definitiv neueste Version; Keine "versteckten" Binaries; Nachteil: Keine automatischen Updates; u.U. viel Aufwand)
Bei Ubuntu und Linux Mint sieht es ähnlich aus. Da hatte ich das Problem mit den "mehrere Quellen, gleiche Packages" sogar. Bei AUR sieht das anders aus. Man hat so ziemlich alle Vorteile die, die offiziellen Packages haben: Nur eine Quelle, Konflikte mit anderen Packages werden erkannt etc. Zwar ist auch das nicht perfekt, aber es ist meiner Meinung nach wesentlich einfacher und zuverlässiger zu verwalten.
Mein Blick in die Zukunft Mein Hauptgrund für die bisherigen Distro-Wechsel (zu alte Software, nicht mehr funktionierter Login) trat bisher nicht auf. Und vor allem den ersten Punkt erwarte ich auch auf lange Sicht nicht. Ich denke daher, dass ich hier eine ganze Weile bleiben werde.
Was ist mit älteren PCs? Ach, einen Nachteil habe ich vergessen zu erwähnen: Antergos bzw. Arch Linux gibt es nur in einer 64 Bit Version. 32 Bit ist seit einiger Zeit unmöglich. Ich habe ein älteres Netbook. Es hat glücklicherweise eine CPU, die mit 64 Bit zurecht kommt. Ich verwende es mit dem Cinammon Desktop. Es läuft überraschent flüssig. Selbst Ubuntu Mate fühlte sich auf der Maschine zäh wie Leder an und war teils so langsam wie unsere Politiker bei den Verhandlungen der neuen Regierung.
Ist es für jeden etwas? Ich für meinen Teil bin sehr zufrieden mit Antergos bzw. Arch Linux. Aber das trifft nicht unbedingt auf jeden zu. Denn es gilt noch immer: Die meisten Entwickler fokusieren sich erst auf Debian / Ubuntu und ggf. auf Red Hat / CentOS. Aber vielen wird langsam klar, dass es mehr da draußen gibt als die ehrenwerten Distros, die jeder kennt. Tatsächlich habe ich Entwickler gefunden, dessen Software ganz offensichtlich einfacher zu installieren ist, wenn man Arch Linux einsetzt. Da stand dann etwas in der Art wie: "Anwender von Arch Linux können uns im AUR finden. Alle anderen müssen halt die Packages runterladen oder aus den Quellen erstellen." Ob ein für euch wichtiges Package sich in den AUR befindet, könnt ihr einfach unter https://aur.archlinux.org/ nachsehen.
Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Einblick auf Antergos bzw. Arch Linux geben.
Schöne Grüße Chris
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Andreas
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #1 am: 05. Februar 2018, 10:23:12 »
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Hallo Chris,
ich habe auf meinem Testrechner schon mal eine Partition freigeschaufelt (swap und home kann sich ja Arch mit meinen anderen Testinstallationen teilen) und werde bald loslegen. Ich bin gespannt.
Zwar habe ich mit meinem auf Debian unstable basierenden System "Siduction" ebenfalls keine Probleme mit der Aktualität von Paketen, aber Linux ist "open up your mind". Und da will ich dranbleiben.
LG Andreas
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Wissen ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es teilt - wenn es Menschen gibt, die es teilen, und es Menschen gibt, die bereit sind, dieses Geschenk auch mit eigenem Einsatz anzunehmen.
Freiheit zu erkämpfen reicht nicht. Man muss sie auch verteidigen.
Ohne IT-Kompetenz ist man heutzutage ein willkommenes Opfer und Spielball anderer, egal, welches System oder Gerät man nutzt. Nur Wissen schützt vor Schaden!
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Andreas
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Linux von Innen
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Re:Mein Erfahrungsbericht mit dem Installer
« Antwort #2 am: 05. Februar 2018, 11:17:34 »
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Hallo Chris,
also:
- Antergos Live Image heruntergeladen
- Stick davon erstellt
- davon gebootet
- bis hierhin alles klar und ok
- Installer gestartet
- alle nötigen Angaben gemacht incl. Partitionszuweisungen
- dann komme ich an den Reiter wo der User angelegt werden soll
...und da ist Schluss. Bevor ich die Möglichkeit habe meine Userdaten einzugeben kommt eine Box mit der Meldung
Antergos Installer Error Cannot create download package list (metalinks). Please reference the following number when reporting this error: 964656 |
| ...nur mit dem Button "schließen".
Das war es dann erstmal mit diesem Versuch Googlen nach diesem Fehler ergab NICHTS.
EDIT: ich habe das Ganze nochmal gestartet und diesmal ausgewählt, dass die default mirrors verwendet werden sollen und cnchi keine neue Liste bauen soll. Jetzt geht es weiter und die Installation läuft. Hmmmm.... Das war schon mal nicht so pralle. Wenn keine neue Liste gebaut werden kann (warum auch immer) sollten nicht nur ein Button "Schließen" angeboten werden sondern auch "weiter mit dr default-Liste?"...
LG Andreas
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« Letzte Änderung: 05. Februar 2018, 11:31:32 von Andreas » |
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Andreas
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #3 am: 05. Februar 2018, 19:25:30 »
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Nächster Teil:
Nun ist die Installation durchgelaufen. Ich befinde mich in einem Antergos KDE Plasma. Boot dauert länger als bei Debian (Siduction), aber nicht entscheidend. Nun wollte ich beginnen, die zusätzlichen Desktops zu installieren. Bei einigen gibt es treffende Paketnamen, (antergos-mate z.B.) - bei anderen nicht. Also zusammenraten. Naja - ist bei Debian auch manchmal so. Bei irgendeiner Auswahl gab es Konflikte - ging nicht beides gleichzeitig. Also eines wieder weg - und: beim KDE sind alle Programmicons verschwunden. Es ist mir auch noch nicht gelungen nachzuvollziehen wobei das passiert ist.
Das Gemisch aus "realen Paketquellen" und "AURs" (das sind in Wirklichkeit nur Programmquellcode-Reposis a la GitHub oder SVN) ist explosiv. Wenn hier etwas schiefläuft ist es im Nachhinein schwer die Dinge wieder "zurückzurollen". Das ist der Vorteil des .deb - Paketsystems. Man kann exakt feststellen, zu welchem Paket welche Datei gehört. Das geht nicht bei "selbstgebauten" Paketen. In den nächsten Tagen werde ich mal ins Logging absteigen und schauen, ob einem das bei der Forensik hilft.
Mein erstes Urteil: Für Einsteiger definitiv keine Alternative zu Debian. Aber interessant allemal. Ich werde weiterforschen und lernen.
LG Andreas
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Andreas
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Linux von Innen
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #4 am: 11. Februar 2018, 12:58:15 »
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Nächster Teil:
Bin mit meinem Wissen am Ende und googlen hat mir nicht wirklich weitergeholfen. Ich kenne mich bestens mit dpkg und apt aus - "pacman" ist für mich Neuland.
Seit heute lassen sich keine Updates mehr einspielen mit dem grafischen Updateprogramm - auch pacman -Syyu gibt eine Fehlermeldung. Allerdings dermaßen Windows-like allgemein dass es mir nicht weiterhilft.
Es wird versucht, das Paket "breeze" zu entfernen, das essentieller Bestandteil des KDE ist. Da sage ich natürlich nein, weil ich ja mit dem KDE arbeite.
Auf der Konsole kann ich immerhin erkennen, dass xcursor-breeze in Konflikt mit breeze steht. Da dachte ich mir: "Na dann entferne ich enfach xcursor-breeze" - aber das ist gar nicht installiert. Zumindest kann ich nicht erkennen, dass es installiert ist.
In Debian habe ich mächtige Instrumente wie "aptitude", die mir Lösungen für solche Probleme zeigen. Bei arch / antergos kenne ich die nicht.
Es muss doch möglich sein festzustellen, woher dieser Konflikt kommt!!??
Wie kann ich definitiv erkennen, ob xcursor-breeze installiert ist? Wenn ein Paket das nachziehen möchte: wie kann ich erkennen, welches Paket das ist?
Bislang geht mein Daumen für diese Distri eindeutig noch nach unten - aber ich möchte erst wissen, ob das an mir liegt oder ob das tatsächlich nicht alltagstauglich ist (selbst für Leute, die sich mit Linux besser auskennen, nicht)...
LG Andreas
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« Letzte Änderung: 17. Februar 2018, 14:05:25 von Andreas » |
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Chris
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #5 am: 12. Februar 2018, 18:25:12 »
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Ich fürchte fast, deine Erfahrungen haben große Ähnlichkeiten zu jenen, die Linux zum ersten Mal ausprobieren. Also in etwa so: "Hat bei mir nicht wie beschrieben funktioniert, also ist es nicht einsetzbar."
Vor allem verstehe ich nicht, dass du keine Lösung finden konntest. Das Arch Wiki kann IMHO fast mit dem Ubuntu Wiki mithalten. Und das soll echt schon was heißen. Ähnliche Probleme wie du sie hattest, hatte ich übrigens auch mit Ubuntu. Dort konnte ich auch nichts mehr installieren oder deinstallieren weil es einen Konflikt gab, der sich absolut nicht lösen lassen wollte. Google? Sackgasse. Ubuntu Wiki? Sackgasse. Ich habe später (nach über 2 Wochen) per Zufall die Lösung gefunden. Dieser Fehler hätte aber auch Debian treffen können.
Sind Debian oder Ubuntu deswegen nicht für den Alltag einsetzbar? ABSOLUT! Okay, Spaß beiseite.
Tatsächlich hatte ich nie die Probleme, auf die du gestoßen bist. Schon die Installation verlief bei mir absolut Problemlos. Als ich vor kurzem ein neues Installations-Medium erstellen musste (am Wochenende war meine Systemplatte kaputt ...), sah ich zum ersten Mal die Option mit den Quellen. Diese Option war vorher nicht da.
Auch die Sache mit KDE oder anderen Desktopumgebungen verlief bei mir recht einfach. Antergos bietet Meta-Packages für die großen Desktops an. Also zum Beispiel "antergos-kde-meta" etc. Nachdem diese erfolgreich installiert wurden, können sie wieder entfernt werden. Sie dienen nur dazu, um das System einmal zu installieren.
Leider bin ich noch nicht so tief gegangen um dir bei deinem Problem helfen zu können. Aber vielleicht hilt dir dieser Beitrag: https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=204344
Sofern du die Flinte noch nicht ins Korn geworfen hast (was gefrustete Windows User definitv mit Linux tun würden), wünsche ich dir viel Erfolg.
Grüße Chris
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Andreas
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #6 am: 14. Februar 2018, 20:03:57 »
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Hallo Chris,
nein, ich habe die Flinte natürlich nicht ins Korn geworfen. Den von Dir genannten Link kannte ich bereits. Ich habe ca. 5 Stunden "vergooglet".
ich wäre ja schon glücklich, wenn ich irgendeine Option finden könnte, WARUM er das Paket breeze deinstallieren will (und damit den gesamten KDE).
Bei apt gibt es diese Ausgabe standardmässig. Bei pacman habe ich noch keine Option gefunden, sie zu bekommen. Wenn ich wüsste, wie man das macht, würde ich selbst zielgerichtet weitersuchen können.
Es ist einfach so, dass google mir (obwohl ich recht gut weiß, wie man googelt) keinen einzigen verwertbaren Ansatz geliefert hat. Bei apt, aptitude & co sind es hunderte die man bekommt.
ich will ja auch nicht die Lösung des Problems auf dem Silbertablett. Ich will einfach nur wissen, wie genau der Konflikt aussieht. Also welches Paket / welche Pakete die Deinstallation triggern.
LG Andreas
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Andreas
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #7 am: 17. Februar 2018, 16:36:41 »
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Ich bin weiter. Es ist wie "Windows": Fehlermeldungen die nicht konkret auf das Problem hinweisen.
ich habe Das Update mal mittels
pacman --ignore xcursor-breeze -Su
angestoßen. Wie schon gesagt: xcursor-breeze, was in Konflikt mit breeze steht, ist aktuell NICHT installiert.
Jetzt bekomme ich eine Fehlermeldung, mit der ich was anfangen kann:
"Das folgende Paket kann aufgrund von nicht auflösbaren Abhängigkeiten nicht aktualisiert werden: antergos-xfce-meta"
Offenbar war bei der Installation von "antergos-xfce-meta" xcursor-breeze noch keine zwingende Abhängigkeit, nach diesem Update wäre es aber eine.
Also kurzum antergos-xfce-meta entfernt ==> Update geht durch.
Bleibt noch, warum die Symbole in den Startmenüs des KDE für alle Anwendungen weg sind...
LG Andreas
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heinrich
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #8 am: 07. November 2018, 18:32:37 »
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Hallo Andreas, hallo Chris,
es ist ruhig geworden in diesem Blog. Schade, denn Arch Linux ist schon ein interessantes Linux. Nachdem ich jahrelang zufriedener Nutzer von Linux Mint KDE war, wird KDE bei Linux Mint leider nicht mehr weiterentwickelt. Also mußte eine neue Distribution her, bei der die Entwickler KDE als ein Haupt-OS betreuen. Ich weiß schon, daß KDE zusätzlich zu anderen OS nachinstalliert werden kann, doch ich möchte eine Distribution, bei der KDE Teil der Distribution ist und nicht nachträglich aufgepfropft wurde. Hier meine ich die größere Sicherheit zu haben, daß KDE besser eingebunden ist weil besser betreut und infolgedessen weniger Probleme zu erwarten sind. Meine Wahl fiel auf Manjaro und ich bin seit etlichen Monaten fast rundum zufrieden. Einziger Wermutstropfen, ein wenig Englischkenntnisse sind schon vonnöten, aber mit meinem Schulenglisch schlage ich mich solala durch. Installation von Manjaro: Sehr einfach und ohne besondere Kenntnisse erfolgreich durchgeführt.
Meine Frage an Chris: Wie bist Du bisher mit Antergos zurechtgekommen? Gab es Probleme? Wirst Du bei Antergos bleiben?
Meine Frage an Andreas: Hast Du Deine Erfahrungen mit Antergos ausbauen können/wollen, oder hast Du Antergos ad acta gelegt, weil Du dich voll auf LMDE 3 fokussierst?
Ein wenig Lesestoff über die Entwicklung von Linux/Debian/Ubuntu und speziell im Hinblick auf Arch und Rolling Release ist hier zu finden: https://ro-kom.de/von-debian-zu-arch-linux-der-umstieg/ https://ro-kom.de/debian-und-arch-linux-der-umstieg-2/
Gruß Heinrich
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Andreas
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #9 am: 09. November 2018, 05:43:29 »
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Hallo Heinrich,
seit dem Hinweis von Chris pflege ich zusätzlich zum LMDE(jetzt 3) und Siduction auch eine Antergos-Distri auf meinem Experimentalgerät. Auf allen drei Distris habe ich ca. 12...15 grafische Oberflächen installiert, die man beim Einloggen auswählen kann. Bei Antergos hat das deutlich länger gedauert das zu ermöglichen, da ich mit dem "pacman" nicht vertraut war (und es auch immer noch nicht wirklich bin). Das ist aber KEIN Qualitätsmangel - der Mangel ist meine Erfahrung .
Ich kann NICHT bestätigen, dass eine GUI "aufgepfropft" ist. Der Maintainer der Distri hat sich für eine entschieden - das ist der einzige Unterschied.
Zu Antergos selbst: Ich finde es reizvoll, durch die Möglichkeit des Nachbauens von Paketen aus den Quellen (GitHub, SVN) bekommt man aktuellere Pakete und auch welche, die es bei anderen Distris gar nicht gibt.
A*b*e*r: Ein "automatisches Nachbauen" nach Auswahl in einem Paketmanager ist ein Automat, der an die Windows- und Mac-Welt erinnert. Läuft es durch, können sich alle freuen. Läuft es nicht durch, kann sowas einen ganzen Updateprozess lahmlegen (Endlosschleife). Im Gegensatz zu kommerziellen Systemen kann man sich zwar hier mit einem gerüttelten Maß an Linux Kommandozeile- und Programmierkenntnissen (Abhängigkeiten zu Libs auflösen, Makefile- oder CMake Builds durchführen) helfen - ein Linux Anfänger ist damit aber hoffnungslos überfordert. Ebenso wie die breite Masse der "ich will-eigentlich-gar-nichts-verstehen-nur-anwenden" User. Daher habe ich von Antergos als Produkt für die Masse Abstand genommen - pflege es aber aus reiner Neugier weiter.
Produktiv arbeite ich seit nunmehr zwei Jahren mit Siduction, das ja auf dem Debian Experimental Zweig basiert. Es hat mich in der gesamten Zeit auf meinem Produktivsystem, das ich täglich benötige, noch nie im Stich gelassen, und eventuelle Probleme bei Updates sind mit etwas gutem Willen selbst von Anfängern zu meistern. Und der KDE ist nach wie vor meine "Haupt-GUI" - auf ALLEN Distris...
LG Andreas
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« Letzte Änderung: 09. November 2018, 11:55:16 von Andreas » |
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heinrich
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #10 am: 09. November 2018, 13:06:02 »
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Hallo Andreas,
hast Du Manjaro schon einmal ausprobiert? Ich bin bei dieser Distri gelandet und bin sehr zufrieden damit. Updates und Installation von neuen Programmen ist Dank Trizen (für Updates von Manjaro-Packages und Programme aus dem AUR) und Octopi bzw. Discover (für neue Programme aus dem sehr umfangreichen Manjaro-Fundus) überhaupt kein Problem. Ich hatte bisher auch noch nie Schwierigkeiten, Programme mit Trizen, welches auf Pacman beruht, aus dem AUR zu installieren. Bevor ich allerdings ein Programm aus dem AUR installiere, mache ich mit dem vorhandenen Timeshift eine Sicherheitskopie, sodaß ich, falls doch noch einmal etwas schieflaufen sollte, sofort den alten Zustand wieder herstellen könnte. Deine unter "A*b*e*r" aufgeführten Bedenken kann ich aus meiner bisherigen Erfahrung heraus nicht nachvollziehen. Ein Backup des Home-Verzeichnisses und aller privaten Daten sollte wie bei jedem Betriebssystem, egal ob Windows oder Linux, natürlich immer vorhanden sein, um im Notfall das System, z.B. wenn es denn wirklich nicht anders geht, durch eine einfache Neuinstallation (hier Manjaro) wieder aufzusetzen. Meiner Meinung nach ist Manjaro genauso wie viele andere Distris auch für Neulinge geeignet. Neben dem Rolling Release sind das gute deutsche Manjaro-Forum und die deutsche Abteilung im offiziellen Manjaro-Forum Pluspunkte. Und wenn hier nicht die passende Antwort gefunden wird, ist immer noch das Arch-Forum/-Wiki da. Updates und Programminstallationen kann und sollte man über das Terminal, z.B. mit Trizen, laufen lassen, sodaß man eine volle Kontrolle über die Prozesse bekommt und eingreifen kann, wenn man Fehler bemerkt oder Konflikte angezeigt werden. Man kann auch alles über Octopi im Terminal laufen lassen. Noch ein Pluspunkt sind die Manjaro Linux Nachrichten in Octopi über Updates und hieraus evtl. folgenden Problemen. Hier kann man sich im Vorfeld bereits informieren und evtl. vorhandene Erfahrungen anderer User berücksichtigen. Wenn man die entsprechenden Seiten aufruft sieht man aber, daß nur sehr wenige User Probleme mit Updates hatten, was für mich für die Ausgereiftheit der Manjaro-Distribution spricht. Wie weit man das Vorstehende auf Antergos übertragen kann, weiß ich nicht, da ich Antergos nicht kenne. Siduction und LMDE habe ich ausprobiert, aber erhebliche Probleme bei der Installation auf meinem Notebook gehabt und deswegen davon Abstand genommen habe. Eine Anmerkung zu einer "aufgepfropften" GUI: Mir ist es lieber, ich arbeite mit einer GUI, die von den Entwicklern einer Distri gepflegt wird denn von Usern. Ich habe nichts gegen entsprechend tätige User, im Gegenteil, ich bewundere ihr Engagement, denn auch sie sind es, die Linux vorwärts bringen.
LG Heinrich
P.S. Viel Erfolg mit dem Linux Presentation Day! Ich bedauere sehr, daß ich aufgrund einer privaten Verpflichtung nicht teilnehmen kann.
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Andreas
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Einträge: 1319
Linux von Innen
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Re:[Erfahrungsbericht] Antergos als Alternative zu Debian und Ubuntu?
« Antwort #11 am: 09. November 2018, 13:14:22 »
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Hallo Heinrich,
ich kenne Manjaro zwar "dem Namen nach" habe es aber noch nie probiert. Da bin ich bislang bei Antergos - und auch nur für das gelten meine Bemerkungen.
"Neu installiert" habe ich seit 13 Jahren nicht mehr - keiner meiner Systeme. Ein System, bei dem ich ab und an "neu installieren" muss wäre für mich auch ein KO-Kriterium. Die Dinge müssen sich einfach lösen lassen und nicht nur übertünchen (nichts anderes macht eine Neuinstallation).
Ich habe dieses Jahr schon über 600 Installationen von Siduction / LMDE gehabt und alle sind problemlos durchgelaufen. Da muss an deinem Notebook irgendwas Debian-inkompatibel sein - z.B. ein BIOS-Fehler. Kann ich aber nicht ohne vor dem Gerät zu sitzen sagen...
LG Andreas
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