Andreas
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Linux von Innen
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chroot in ein Linux-System
« am: 15. Oktober 2020, 16:52:02 »
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Aus gegebenem Anlass (was ich jetzt schreibe habe ich schon in gefühlt 100 Emails und PNs geschrieben) hier Hinweise zu diesem Thema.
Was bedeutet chroot? Wenn man - aus was für Gründen auch immer - in ein Linux-System nicht mehr "reinkommt" ist noch nicht alles verloren. Dabei ist es unwichtig, ob der Grund ist- das System bootet nicht mehr oder nicht mehr bis zum Login
- man hat die Passwörter vergessen
- oder man will nur eine Datensicherung machen
Man kann auf das System und die Daten in jedem Fall noch zugreifen.
Was braucht man dazu? Ein von USB-Stick oder optischem Medium gebootetes Linux System mit der gleichen Architektur wie das System, das man bearbeiten will (also 32 Bit oder 64 Bit).
Wie geht man vor? Man bootet in dieses System und landet in der root-Konsole (das setze ich jetzt mal voraus). Dann muss man erstmal herausfinden, auf welchen Partitionen das Wurzelverzeichnis des zu rettenden Systems ist. Das kann man mit fdisk -l blkid herausbekommen. Ich nehme hier in dem Beispiel an, dass das Wurzelverzeichnis auf /dev/sda1 liegt. Jetzt beginnt der "Voodoo" (nein, nicht wirklich): Ich mounte das Dateisystem mit mount /dev/sda1 /mnt Nun schiebe ich dem laufenden System ein paar Verzeichnisse unter mit: mount -o bind /dev /mnt/dev mount -o bind /dev/pts /mnt/dev/pts mount -o bind /sys /mnt/sys mount -o bind /proc /mnt/proc Nach Eingabe jedes dieser Befehle passiert scheinbar gar nichts - das ist richtig so! Nur im Fehlerfall gibt es Ausgaben. Jetzt habe ich alles vorbereitet: ich kann mit chroot /mnt /bin/bash in das zu rettende System wechseln und kann dort nun als "root" alles tun, was mir beliebt:- Passwörter ändern
- grub neu konfigurieren
- grub neu im mbr installieren
Man kann sogar eine Internetverbindung, die das Rettungssystem hatte, in das neue System übergeben! Damit könnte man zerstörte Pakete neu installieren uvm. Dazu sind aber ein paar weitere Schritte nötig - ich warte erstmal ab, ob es ein Echo gibt - dann würde ich die auch beschreiben (obwohl sie schon 10.000 fach im Netz zu finden sind)
Um einigen Fragen gleich vorwegzukommen: Ja - jemand, der physischen Zugriff zum Rechner hat, kann mit diesem Verfahren ohne Kenntnis der Passwörter ins System kommen Nein - er kann die Passwörter der Brieftasche trotzdem nicht auslesen ohne das Brieftaschenpasswort zu kennen
LG Andreas
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