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Thema: Änderungen in EndevourOS Artemis Nova für bestehende Installationen (Gelesen 1401 mal)
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Sebastian
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Änderungen in EndevourOS Artemis Nova für bestehende Installationen
« am: 15. September 2022, 17:35:51 »
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- EndevourOS Repository schiebt sich vor den Arch Repositorys in der /etc/pacman.conf
- Das Paket grub-tools aus dem EndevourOS Repo wird entfernt. Es wird von EndevourOS empfohlen, dieses Paket zu deinstallieren.
- Man wird Nachrichten bei einem Update bekommen, dass grub-tools fehlt, wenn man ein Update mit einem AUR Helper durchführt.
https://endeavouros.com/news/artemis-nova-is-here/
TLDR;
EndevourOS Repository
Um bessere Kontrolle über die Paketverteilung zu bekommen, wird in den nächsten Tagen durch ein Update sich das Endevour Repository vor die Arch Repos verschoben. Dies ermöglicht es EndevourOS Paket Updates zeitlich zu verschieben und eventuelle Anpassungen vorzunehmen, um z.B. ein Problem wie bei dem letzten GRUB Update zu verhindern. Wer das nicht möchte, sollte in seine /etc/pacman.conf die Zeile:
Hinzufügen, das Script, das die Anpassung vornimmt, sucht danach, bei Fund wird die /etc/pacman.conf nicht modifiziert.
Wann diese Änderung durchgeführt wird, geht leider aus den News nicht eindeutig hervor.
GRUB Änderungen
Bei einem GRUB Update empfehlt Arch GRUB neu zu installieren und die Konfiguration neu zu erzeugen, deswegen möchte EndevourOS nun eine möglichst unmodifizierte GRUB Installation anbieten. Deswegen wird das Paket grub-tools (das pacman Hooks für Grub enthält) aus dem Endevour Repository entfernt. Es wird von EndevourOS empfohlen, dieses Paket zu entfernen. Wer seine GRUB Konfiguration weiterhin automatisch nach einem Kernel Update, updaten lassen möchte, kann dafür das AUR Paket grub-hook verwenden.
Anmerkung: grub-hook ist kein vollwertiger Ersatz für die grub-tools, da diese auch fixes an der /boot/grub/grub.cfg vornehmen, die von bugs in os-prober hervorgerufen werden können.
https://github.com/endeavouros-team/PKGBUILDS/tree/master/grub-tools
This is because packages grub and os-prober do not co-operate well. Now eos-grub-fix-initrd-generation fixes files in both grub and os-prober which helps in generating the initrd line properly:
initrd /boot/intel-ucode.img /boot/initramfs-linux.img
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Weitere Informationen und was es für Änderungen für Neuinstallationen gibt, entnimmt bitte den News
Pacman Hook in eingener Sache
Da ich den Empfehlungen von Arch folgen möchte, habe ich für mich selbst einen pacman Hook geschrieben, der nach einem grub Paket Update, GRUB neu installiert. Vielleicht findet jemand, für sich diesen Hook auch ganz nützlich, bitte passt den Gerätedatei-Pfad im Hook an eure Umgebung an, damit grub nicht auf das falsche Laufwerk installiert wird.
Achtung: Im Hook unbedingt die Gerätedatei Anpassen, um Grub nicht auf ein falsches Laufwerk zu installieren. /etc/pacman.d/hooks/install-grub.hook
[Trigger] Operation = Install Operation = Upgrade Type = Package Target = grub
[Action] Description = Installing GRUB after GRUB Update Exec = /usr/bin/grub-install /dev/sda When = PostTransaction Depends = grub
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Wer diese Codezeilen nicht lesen bzw. interpretieren kann und das gerne ändern möchte, um selbst pacman Hooks zu schreiben, dem sei dieser Arch Wiki Artikel und das passende Handbuch dazu ans Herz gelegt.
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« Letzte Änderung: 15. September 2022, 17:48:00 von Sebastian » |
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Andreas
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Linux von Innen
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Re:Änderungen in EndevourOS Artemis Nova für bestehende Installationen
« Antwort #1 am: 16. September 2022, 05:43:10 »
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Ich habe auf meinem Notebook auf dem ich 7 verschiedene Linux-Systeme pflege als "Hauptsystem" (also dem wo auch das akktive Grub ist) ein Endeavour-OS. Mich hat es öfter geärgert dass die grub.cfg von irgendwas neu erstellt wurde. Es waren dann einige Systeme doppelt und dreifach im Menü und die Reihenfolge war jedesmal "zerlegt". Ich habe daraufhin die grub.cfg "schreibgeschützt" - selbst für root. Ja: es ist möglich eine Datei so schreibzuschützen dass selbst root sie nicht ohne weiteres ändern oder löschen kann:chattr +i /pfad/zur/datei |
| Eine so geschützte Datei kann durch kein Script oder "aus Versehen" verändert werden. Will man es trotzdem, muss man das neue Attribut vorher mitchattr -i /pfad/zur/datei |
| wieder entfernen. "Ich bin root - ich darf das! Aber mit großer Macht kommt auch große Verantwortung "
LG Andreas
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Wissen ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es teilt - wenn es Menschen gibt, die es teilen, und es Menschen gibt, die bereit sind, dieses Geschenk auch mit eigenem Einsatz anzunehmen.
Freiheit zu erkämpfen reicht nicht. Man muss sie auch verteidigen.
Ohne IT-Kompetenz ist man heutzutage ein willkommenes Opfer und Spielball anderer, egal, welches System oder Gerät man nutzt. Nur Wissen schützt vor Schaden!
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Sebastian
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Re:Änderungen in EndevourOS Artemis Nova für bestehende Installationen
« Antwort #2 am: 16. September 2022, 17:57:10 »
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7 verschiedene Linux-Systeme? Nur zum Ausprobieren oder produktiv für bestimmte Zwecke im Einsatz? Arbeitest du mit LVM oder hast für jedes OS eine richtige Partition reserviert?
Mich hat es öfter geärgert, dass die grub.cfg von irgendwas neu erstellt wurde. Es waren dann einige Systeme doppelt und dreifach im Menü und die Reihenfolge war jedes Mal "zerlegt". Ich habe daraufhin die grub.cfg "schreibgeschützt" - selbst für root.
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Eine sehr pragmatische Lösung. Na dann kennst du mit grub-tools ein weiteres Paket, das deine grub.cfg passiv verändert und nun deinstallieren kannst, falls du das nicht schon gemacht hast.
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Andreas
Administrator
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Linux von Innen
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Re:Änderungen in EndevourOS Artemis Nova für bestehende Installationen
« Antwort #3 am: 17. September 2022, 05:43:38 »
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Hallo Sebastian, das sind die Systeme die ich nach wie vor pflege um sie meinen Kunden als "Komplettinstallationen" anzubieten. Sie haben alle eine große Vorauswahl an Desktops und Anwendungen und sind im Laufe der Jahre gewachsen. Meine Kunden melden immer seltener dass ihnen irgendwelche Anwendungen oder Desktops fehlen.. Das steht zwar im Widerspruch zur Philosophie dass man nur das installiert was man auch braucht, aber diese Philosophie ist für einen Anfänger der gleich loslegen will und sich nicht mit jede Menge Installationen rumschlagen will auch nicht lebbar. Nach meiner Erfahrung schreckt genau das ("ich muss mir mein Komplettsystem erst mühsam selbst zusammenstellen, dabei weiß ich noch nicht wie die Anwendungen eigentlich heißen") die Nutzer von einem Umstieg auf Linux ab. Die brauchen ein ich-kann-sofort-loslegen-und-finde-alles-was-ich-brauche-System. Jedes läuft auf einer eigenen Partition, alle nutzen die gleiche /home- und die gleiche /swap-Partition. Kein LVM, kein RAID (ich nutze auf dem Rechner auf dem ich das tue eine 1GB SSD). Gebootet wird im "legacy mode". Zwei Systeme werden wohl demnächst wegfallen: LMDE4/64 und LMDE4/32. Die Migration auf LMDE5 kostet zu viel Zeit und Energie, und die Nutzer dieses Systems kommen früher oder später bei einem Versionssprung von Debian auch an diese Stelle an der sie definitiv scheitern werden. Die grub-tools sind schon wichtig und sollten in meinen Installationen vorhanden sein. Mit chattr habe ich ja die Lösung gefunden die ich brauche. Ich habe eine grub.cfg (die des "Hauptsystems") händisch erstellt und diese danach schreibgeschützt. Bei Arch ist selbst bei einem Kernel-Update keine Änderung der grub.cfg nötig, und sollte sich bei den beiden Debian-basierten Systemen ein neuer Kernel einstellen dann ent-chattr ich die grub.cfg, lasse sed drüberlaufen das mir die betroffenen Stellen ändert und dann schreibschütze ich die Datei wieder. Alles einfach und logisch zu pflegen. Das "grub-Problem" hat mich nicht betroffen - auf keinem Rechner. Weil ich keinen Rechner habe der EFI nutzt.
LG Andreas
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« Letzte Änderung: 17. September 2022, 05:48:09 von Andreas » |
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Wissen ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es teilt - wenn es Menschen gibt, die es teilen, und es Menschen gibt, die bereit sind, dieses Geschenk auch mit eigenem Einsatz anzunehmen.
Freiheit zu erkämpfen reicht nicht. Man muss sie auch verteidigen.
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Sebastian
Sr. Member
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Re:Änderungen in EndevourOS Artemis Nova für bestehende Installationen
« Antwort #4 am: 17. September 2022, 12:00:17 »
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Das steht zwar im Widerspruch zur Philosophie dass man nur das installiert was man auch braucht, aber diese Philosophie ist für einen Anfänger der gleich loslegen will und sich nicht mit jede Menge Installationen rumschlagen will auch nicht lebbar. Nach meiner Erfahrung schreckt genau das ("ich muss mir mein Komplettsystem erst mühsam selbst zusammenstellen, dabei weiß ich noch nicht wie die Anwendungen eigentlich heißen") die Nutzer von einem Umstieg auf Linux ab. Die brauchen ein ich-kann-sofort-loslegen-und-finde-alles-was-ich-brauche-System.
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Das kann ich bestätigen, das hatte mich auch lange Zeit von Linux abgehalten. Als Windows benutzter arbeitet man eher oberflächlich Problem orientiert. Hat man ein Problem, sucht man nach einer schnellen Lösung mit wenig Arbeitsschritten. In Linux arbeiten dafür zu viele Komponenten mit ein einander. Um ein Problem zu lösen und auch verstehen zu können, warum die Lösung klappt, muss man sich vorher noch viel Hintergrundwissen aneignen.
Beispiel an einem WLAN-Stick.
Windows Anfänger lädt sich den Treiber vom Hersteller, installiert diesen und die Hardware läuft.
Linux Anfänger hingegen, falls der Stick nicht gleich Out-of-the-Box läuft, müsste schauen, ob es ein Installierbares Paket von seiner Distribution gibt, dass er Installieren kann. Das erfordert, dass er sich vorher mit seinem Paketmanager auseinandersetzen muss, um diesen vernünftig bedienen zu können. Zusätzlich fehlen ihm Erfahrungswerte, wie so ein passendes Paket im Repository benannt sein kann. Führt dies nicht zum Erfolg, weil es kein passendes Paket zum Installieren gibt, müsste der Linux User weiter im Internet recherchieren und würde wahrscheinlich auf ein Github Repo landen, das den Treiber zum selbst Kompilieren anbietet. Jetzt muss er sich mit git zumindest so weit auseinandersetzen, bis er ein Repo clonen kann (oder er lädt das Repo als zip). Dann muss er in der lange sein die Installations-Anleitung lesen zu können, die meistens wieder Paketinstallation voraussetzt (Thema Paketmanager) und falls die Befehle aus der Anleitung für seine Distribution nicht mit Copy Paste funktionieren sollte, muss er nun lernen Fehlermeldungen im Terminal zu interpretieren. Dass ein wenig Einarbeitung in die verwendeten Programme, die beim Compilieren verwenden werden, erfordert. Um Schluss endlich an sein Kernelmodul zu kommen, damit sein WLAN-Stick funktioniert. Um sich später zu wundern, warum nach einem Kernelupdate (diesen Zusammenhang erkennt der Anfänger eventuell noch nicht mal) der Stick nicht mehr funktioniert, falls das Kernelmodul nicht mithilfe von DKMS für den aktuellen Kernal neu compiliert wird.
Man merkt also, dass in Linux viel ineinander greift. Der Anwender muss, um gut mit seinem System klarzukommen und auch Probleme selbst lösen zu können, viel anfängliche Einarbeitungszeit hineinstecken. Das ist der Punkt, von denen viele zurückschrecken und diesen Preis für ein besseres IT-Wissen nicht zahlen möchten. Dabei ist der Lohn dafür umso größer, da dieses Wissen nicht nur auf Linux angewandt werden kann, sondern es Überschneidungen auch für andere Betriebssysteme gibt, auch in Windows. Wenn man gelernt hat z.B. mit git umzugehen, oder wie make, Compiler und co funktionieren (ticken) dann kann man dieses Wissen auch z.B. in die Windows Welt mitnehmen.
Und da grade das ein ganz schöner Berg Wissen sein kann, denn man aufzuarbeiten hat, brauch man für den Umstieg wirklich am Anfang ein System was einfach läuft und man Lösungsorientiert mit arbeiten kann. Ich hatte mich damals für den Ansatz eines Dualboot Systems (Windows, Linux) entschieden. Wo ich zu anfangs noch mit Windows gearbeitet habe, um gewohnheitsbedingt schnell meine Sachen erledigen konnte, und später, wenn Zeit und Druck nicht so hoch war, das gleiche unter Linux versucht habe umzusetzen (Dies setzt voraus dies auch tun zu wollen, Stichwort innerer Schweinehund). Als ich später gemerkt habr, dass ich immer mehr unter Linux umsetzten konnte und meine Wissenslücken immer kleiner wurden, (also ich immer schneller Lösungen selbst finden konnte. Weil ich die Abläufe besser verstanden habe) habe ich dann den kompletten Switch zu Linux gewagt und bereue es heute noch nicht. Denn die Belohnung war es dafür ein umfangreiches Computerwissen mir angeeignet zu haben, und jetzt ein Betriebssystem nutzen zu können, das einem nichts verheimlicht, dass ich meinen Computer so nutzen kann, wie ich das möchte und nicht wie eine Organisation mir das diktiert. (Ab der nächsten Version funktiniert ihr Betriebsystem nur noch wenn ihr Computer ein TPM Modul hat bitte kaufen sie jetzt neu. Wofür brauche ich denn ein TPM Modul? Weil wir das so wollen! )
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Andreas
Administrator
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Einträge: 1319
Linux von Innen
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Re:Änderungen in EndevourOS Artemis Nova für bestehende Installationen
« Antwort #5 am: 17. September 2022, 12:20:33 »
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Alles 100% zutreffend Sebastian. Viele Leute scheitern an ihrer eigenen Bequemlichkeit oder an ihren falschen Vorstellungen - unfähig seinen eigenen Blickwinkel zu erweitern oder umzulenken. Das ist aber kein Computer/Betriebssystem-Problem - es ist ein generelles Problem das durch unsere Konsumgesellschaft entstanden ist. Es umfast inzwischen weite Bereiche unseres Lebens und könnte eventuell auch speziesbedrohend werden. Ich stehe immer häufiger einfach kopfschüttelnd da und verstehe dieses Verhalten um mich rum nicht mehr...
LG Andreas
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Wissen ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es teilt - wenn es Menschen gibt, die es teilen, und es Menschen gibt, die bereit sind, dieses Geschenk auch mit eigenem Einsatz anzunehmen.
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