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Thema: Automatische btrfs snapshots mit yabsnap (Gelesen 131 mal)
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Sebastian
YaBB God
Offline
Einträge: 584
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Automatische btrfs snapshots mit yabsnap
« am: 14. Dezember 2024, 12:34:31 »
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Hallo Suletuxe,
Ich bin nun ein Schritt weiter gekommen btrfs snapshots mithilfe von yabsnap zu automatisieren.
Ich habe mich für yabsnap entschieden, da mir andere Lösungen wie timeshift, snapper und co. zu unflexible waren. mit yabsnap kann man frei wählen was, wohin und wann gesnapshoted werden soll. Und ist nicht auf feste Pfade beschränkt.
yabsnap macht nun Snapshots nach einer von mir konfigurierten Policy. Die über ein Systemd timer getriggert wird. Darüber werden auch alte Snapshots gelöscht.
Was aber noch viel besser als die Zeit basierte Anlegung von Snapshots ist, das yabsnap auch einen pacman hook mitbringt. Der bei Installation/Update/Entfernung von Paketen ausgelöst wird. Mit anderen Worten bevor pacman etwas an meinen Paketen etwas ändert, wird automatisch ein Snapshot angelegt.
Sollte etwas schiefgehen bei einem Update. Und man hat keine Lust es selbst zu fixen (das wäre immer die bessere Variante, auch um dazuzulernen) kann ich mein System einfach komplett zurückrollen. Auch hierbei kann yabsanp einen zuhand gehen, indem es für einen ein Shell Skript generiert, das alle nötigen schritte für den Rollback vornimmt. Wichtig: Man sollte in der Lage sein, dies auch selbst tun zu können, ohne dieses Skript. Das stellt sicher das man den Ablauf und den Prozess dahinter verstanden hat. Und man auch ohne extra Tools zurückrollen kann.
Der nächste Optional Schritt wäre für mich nun. Die Angelegten Snapshots in das GRUB Boot Menü automatisiert einzubauen. Das einen dann ermöglicht, in einen alten Snapshot zu booten. Diesen Schritt sehe ich als optional an, da es eher ein Komfort Feature ist. Da ich in den fast 3 Jahren, die ich nun Arch verwende, eigentlich auch noch nie ein Rollback benötigt habe. Mit anderen Worten, sollte es mal nötig werden, so würde mir die autogen Skript Methode von yabsnap auch reichen.
Damit Anfänger vielleicht etwas besser was damit anfangen können und eine Motivation haben sich mit so etwas zu beschäftigen. Ich habe auf diese Art so etwas wie eine Timemaschine (MAC) bzw. Wiederherstellungspunkt (Windows) inerhalb von Linux implementiert.
Wie immer dürfen hierzu gerne Fragen gestellt werden.
LG Sebastian
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« Letzte Änderung: 14. Dezember 2024, 12:36:57 von Sebastian » |
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Andreas
Administrator
Offline
Einträge: 1408
Linux von Innen
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Re:Automatische btrfs snapshots mit yabsnap
« Antwort #1 am: 14. Dezember 2024, 16:11:08 »
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Ich bin bislang tatsächlich immer den Weg gegangen, zu verstehen, warum etwas nicht funktioniert und es dann gezielt zu fixen anstatt etwas stumpf zurückzurollen. Zu deinen letzten Aktivitäten kann ich nur sagen, dass ich mich nach sehr kurzer Beschäftigung mit BTRFS nicht mehr damit beschäftigt habe. Die Tatsache, dass es deutlich langsamer ist als ext3 oder ext4 und dass es Pflege benötigt waren für mich ein KO-Kriterium für dieses Dateisystem - auch wenn es dafür andere Vorteile mit sich bringt. Diese sind für mich aber nicht so groß dass es sich gelohnt hat, weiter damit zu experimentieren...
Ich ziehe auch ein RAID1 vor, was die Datensicerheit angeht. Ich habe es schon öfter gehabt, dass eine Platte von eben auf jetzt gar nicht mehr lesbar war. Bei einem RAID1 mit Hotswap ist das kein Beinbruch - neue Platte rein und nach ein paar Stunden ist wieder alles doppelt vorhanden. Da hilft keine Software und kein Dateisystem, wenn die HDD defekt ist!
LG Andreas
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Wissen ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es teilt - wenn es Menschen gibt, die es teilen, und es Menschen gibt, die bereit sind, dieses Geschenk auch mit eigenem Einsatz anzunehmen.
Freiheit zu erkämpfen reicht nicht. Man muss sie auch verteidigen.
Ohne IT-Kompetenz ist man heutzutage ein willkommenes Opfer und Spielball anderer, egal, welches System oder Gerät man nutzt. Nur Wissen schützt vor Schaden!
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Sebastian
YaBB God
Offline
Einträge: 584
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Re:Automatische btrfs snapshots mit yabsnap
« Antwort #2 am: 14. Dezember 2024, 17:54:25 »
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Hallo Andreas,
Das ist halt der Unterschied zwischen uns beiden. Du beschäftigst dich aus ganz pragmatischen Gründen mit etwas. Und ich einfach nur des lernen willens, ohne dass ich wirklich einen bedarf dafür habe. Ich fand dieses Dateisystem mit seinen ganzen Funktionen schon immer sehr interessant und ich wollte mich einfach mal damit beschäftigen und das alles mal gemacht haben.
Ich hatte in dem Thread EndeavourOS System Vollverschlüsslung + Hibernate auf Btrfs Basis ja schon durchblicken lassen das btrfs prinzip bedingt langsamer ist als ext4. Was der Datenredundanz durch das COW geschuldet ist. Aber genau diese Redundanz macht das Dateisystem, was Datenintegrität anbelangt, sicherer als ext4. Hier ist also die Frage, brauch man Geschwindigkeit? Oder (höhere) Datensicherheit?
Dazu kommt noch das btrfs sehr flexible ist. Da wo es auf Geschwindigkeit ankommt. Z.b. eine Datenbank, ein Verzeichnis mit VM Images. Da wo COW sehr hinderlich ist weil dort viele Änderungen passieren. Da kann man entweder für eine Datei oder ein ganzes Verzeichnis die COW Arbeitsweise deaktivieren (Vorsicht durch das Fehlen der Redundanz können Daten sich nicht Selbstheilen, indem sie durch eine intakte Kopie ersetzt werden.) Wichtig ist das COW vor dem Anlegen der Datei deaktiviert wurde. Ein nachträgliches Deaktivieren ist nur durch eine neue Kopie möglich.
Man merkt, durch diese Flexibilität des Dateisystems muss ein Administrator beim Anlegen von Dateien und Verzeichnissen auch mehr Überlegungen anstellen. Da ein Dateisystem aber eine Entscheidung beim Einrichten eins Betriebssystems ist (Nachträglich geht zwar auch, macht aber viel Arbeit). Werde ich mich bei der nächsten Installation für die Flexibilität entscheiden. Da dies zu meiner Arbeitsweise/Einstellung besser passt.
Zudem vermute ich auch, dass die Geschwindigkeit einbüßen im Altag eines Desktopusers, nicht wesentlich ins Gewicht fällt. Deswegen kaufe ich mir da lieber die Flexibilität/Möglichkeit ein Daten Redundant vorzuhalten auf einen Datenträger oder im RAID mit Btrfs ist das alles möglich.
Die Flexibilität von Btrfs erlaubt über Profile. Sogar Daten redundant auf einen Datenträger zu halten. Wie viel Sinn das macht, sollte sich dabei jeder selbst überlegen. Es kann (muss nicht, besonders bei SSDs die Deduplizieren) z.b. Datenschützen, falls ein Datenträger Sektorweise ausfällt (automatische Wiederherstellung) aber nicht, falls der ganze Datenträger ausfällt.
Zudem hat Btrfs über seine Profile eine eigene RAID Funktionalität. Es wäre also rein mit Btrfs möglich ohne ein mdraid ein RAID 1 aufzubauen. Ein Festplatten wechsel und ein anschließendes Daten Mirroring (Belancing) ist natürlich im laufenden Betrieb (Hotswap) auch möglich.
Besonders die automatische Wiederherstellung beim lesen von Daten (Selbstheilung). Die ein fsck bei einen Absturz unnötig macht. Finde ich einfach genial desswegen trägt man bei einem btrfs auch in der fstab hinten überall auch eine 0 0 ein.
Da Btrfs aktiver weiterentwickelt wird. Ist bei diesem Dateisystem auch ein aktueller linux Kernel wichtiger als bei ext4. Damit man auch in den Genuss von neuen Features und Fehlerkorrekturen kommt.
Zudem gibt es auch die Meinung von einigen Menschen das Btrfs Aufrgrundessen das dran so viel gearbeitet wird, dieses Dateisystem nicht stabil ist. Das ist nicht korrekt! Es gibt Features im Dateisystem, die noch nicht fertig sind. Aber solange man diese Funktionen nicht nutzt hat man da auch nichts zu befürchten. Beispiel: Es gab lange Zeit mit der swapdatei Funktionalität Probleme im Zusammenspiel mit einem Crypt Block device. Das war einer der Gründe warum so lange btrfs für mich uninteressant war. Dieses Problem gibt es nun nicht mehr (Voraussetzung neuer Kernel) so das ich es endlich einsetzten kann.
LG Sebastian
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« Letzte Änderung: 14. Dezember 2024, 18:05:10 von Sebastian » |
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Richtig um Hilfe bitten
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