Titel: Standard Mount Optionen
Beitrag von: Sebastian am 23. Dezember 2024, 16:57:42
Hallo Suletuxe,
Ich stand vor kurzen vor dem Problem, das ich andere Mount Optionen verwenden wollte, wenn ich ein externes Medium wie z.b. einen USB-Stick anschließe haben wollte.
Auf der Befehlszeile ist das mit mount kein Problem. Dort gibt man einfach die Mount Optionen mit an und moutet sein Laufwerk entsprechend in ein Verzeichnis. Aber es für mich auf Dauer bequemer ein Datenträger per Dateimanager per klick zu mounten. Nur hier können natürlich keine Mount Optionen mit angeben werden. Zumindest kann man das bei Thunar nicht, soweit ich weiß.
Also musste ich erst einmal in Erfahrung bringen welche Komponenten sind den beim Mount Vorgang mit Thunar eigentlich involviert.
Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Brave LLM kam dabei heraus das Thunar zum mounten von Datenträger gio verwendet, das wiederum udisks2 verwendet. Damit hatte ich den richtigen Einstiegspunkt, wonach in im Arch Wiki suchen musste. Und wurde schnell fündig:
https://wiki.archlinux.org/title/Udisks#Default_mount_options
Also schnell die gewünschten Mount Optionen noexec,noatime für alle Dateisysteme und für btrfs compress=zstd in die entsprechende Konfigurationsdatei eingetragen. USB-Stick angeschlossen, per Klick in Thunar gemountet und zack hatte ich meine gewünschten Default mount Optionen beim Einhängen des Datenträgers gehabt.
Da ich absolut keinen Einstiegspunkt hatte, war meine Anfangsfrage dem LLM gegenüber:
What is in the mount process in thunar envolvend?
Dies hatte genügt, um mich auf die richtige Spur zu bringen, um mein Problem zu lösen.
Dadurch weiß ich nun auch, wie ich Dinge ohne Root im Benutzerkontext mounten kann. Zudem kenne ich nun auch den Grund warum in Arch Linux Datenträger in /run/media und nicht /media wie in anderen Distributionen gemountet wird.
/media ist noch der alte lagacy Pfad von udisks und wurde mit udisks2 geändert. Da andere Distributionen nicht ganz so aktuell sind, verwenden viele noch /media
LG
Sebastian |
Titel: Re:Standard Mount Optionen
Beitrag von: Andreas am 23. Dezember 2024, 17:29:13
Ich stand mal vor dem gleichen Problem (mount-options bei Nutzung von Dolphin). Bei mir wurden generell selbstgebrannte DVDs "falsch" gemounted: Ordner ließen sich nicht öffnen, weil das "x" generell fehlte)...
Das ist aber schon so lange her dass es in meinem "Stack (Stapel)" bereits aus meinem Fokus war - bis ich deinen Beitrag gelesen habe. Wer wissen möchte, was ein "Stack / Stapel" ist, kann gerne Brave befragen...
LG
Andreas |
Titel: Standard Mount Optionen für ein bestimmtes Dateisystem
Beitrag von: Sebastian am 02. Februar 2025, 12:32:31
Hallo Suletuxe,
Neues Problem, neue/andere Lösung.
Ich möchte auf lange Sicht meine externen Backupplatten auf Btrfs umstellen. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Der COW (Copy on Write) Ansatz erscheint mir generell sicherer als das Journaling Prinzip.
- Ich kann nutzten aus den Btrfs Datei Integritätsprüfungen (Checkssumming) ziehen.
- Redundante Datenhaltung mit Selbstheilung (Damit der freie Platz sinnvoll genutzt wird)
- Ich kann für mein Archiv die Dateisystem Komprimierung nutzen
Der Punkt die Dateisystem Komprimierung zu nutzen stellte mich vor ein neues Problem. Da die Btrfs Dateisystem Komprimierung während des mounten als Mountoption aktiviert werden muss, hatte ich dadurch folgendes Problem bekommen:
Ich möchte gerne weiterhin meine Backup/Archiv (externe) Festplatte per Dateimanager per Klick mounten, nur halt eben für dieses eine Dateisystem auf meiner Palatte mit anderen Mount Optionen. Da ich nun von letzten Mal festgestellt habe, dass für diesen Vorgang Udisks verantwortlich ist, habe ich da weiter nachgeforscht, ob es neben der Möglichkeit allgemeine Mount Optionen für unterschiedliche Dateisystem Typen zu verändern dies auch nur für ein ganz bestimmtes Dateisystem möglich ist. Kurz gesagt ja, es ist möglich.
Und zwar kann man in der /etc/udisks2/mount_options.conf auch Mount Optionen für ein bestimmtes Dateisystem verändern. das dann so aussieht:
Code:
[defaults]
defaults=nodev,nosuid,noexec,noatime
...
btrfs_defaults=compress=zstd
btrfs_allow=compress,compress-force,datacow,nodatacow,datasum,nodatasum,autodefrag,noautodefrag,degraded,device,discard,nodiscard,subvol,subvolid,space_cache
...
[/dev/disk/by-uuid/b50fe1f6-4a5a-496e-81eb-fbb68cc0fc59]
btrfs_defaults=compress=zstd:15
btrfs_allow=compress,compress-force,datacow,nodatacow,datasum,nodatasum,autodefrag,noautodefrag,degraded,device,discard,nodiscard,subvol,subvolid,space_cache
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Hier wird für das Dateisystem mit der UUID b50fe1f6-4a5a-496e-81eb-fbb68cc0fc59 die Mountoption compress=zstd:15 mit den Standard Btrfs mount Optionen zusammengeführt. Das dazuführt das im Prinzip die Allgemeine compress=zstd Mountoption überschrieben wird.
im Endeffekt habe ich durch diese 3 zusätzlichen Zeilen genau das erreicht was ich haben wollte. Sobald ich in Thunar meine externe Festplatte anklicke, springt der udisks Deamon ein und fragt mich nach dem Kennwort der Festplatte (Luks verschlüsselt) nach dem Öffnen das Luks Volumen findet udisks nun das Btrfs mit der UUID b50fe1f6-4a5a-496e-81eb-fbb68cc0fc59 und mountet dies mit der extra zusätzlichen Mount Optionen compress=zstd:15
Damit wird nach einem kurzen Kompressionscheck (ob sich eine Komprimierung Sinn macht) alle Daten auf der Festplatte transparent im Hintergrund mit zstd:15 für die Langzeit Archivierung komprimiert. Dateien, die wiederum schon sehr stark komprimiert, wurden, bekommen automatisch das ACL +m von Btrfs verpasst, so dass diese nicht noch einmal komprimiert werden.
Damit habe ich für meine Archivplatten nun die Gewissheit, dass Defekte Daten erkannt, (eventuell repariert werden) und ich einen drohenden Hardware defekt schneller mitbekomme. Da Btrfs mir dies anhand der Checksummen Prüfungen mitteilen kann.
LG
Sebastian
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