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allgemeine Kategorie / Tutorials / LazySSH - kleiner ~/.ssh/config Manager |
am: Heute um 17:08:58 |
Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Einleitung:
LazySSH ist ein kleines, aber nützliches Tool, das den Umgang mit SSH-Verbindungen deutlich erleichtert. Statt sich lange Konfigurationsdateien zu merken oder ständig neue Befehle zu tippen, ermöglicht LazySSH den schnellen Zugriff auf hinterlegte Hosts mit minimalem Aufwand. Das Projekt richtet sich an alle, die regelmäßig per SSH auf unterschiedliche Systeme zugreifen.
TLDR; LazySSH ist ein in Go geschriebenes Programm, mit dem sich SSH-Verbindungen komfortabel verwalten und per einfachem Aufruf starten lassen.
Hauptteil:
LazySSH wurde von Adem Baccara entwickelt und auf GitHub veröffentlicht. Das Ziel ist es, eine schlanke Alternative zu komplexen SSH-Workflows bereitzustellen. Da das Programm in Go implementiert ist, benötigt es keine zusätzlichen Abhängigkeiten.
Die wesentlichen Funktionen sind:
- Zentrale Nutzung der Standarddatei ~/.ssh/config für Host-Definitionen
- Einfache Auswahl des Zielhosts über ein Menü
- Schneller Start von SSH-Sessions ohne wiederholtes Tippen langer Befehle
Damit eignet sich LazySSH besonders für Nutzer, die regelmäßig mehrere Server administrieren oder im Alltag viele unterschiedliche SSH-Zugänge pflegen müssen.
Beispiele:
Installation über das AUR mit yay:
Beispiel für den Aufruf eines in ~/.ssh/config definierten Hosts:
Ohne Argument öffnet LazySSH ein interaktives Menü zur Auswahl des Hosts.
Fazit:
LazySSH ist eine pragmatische Lösung für alle, die ihre SSH-Zugänge komfortabel organisieren wollen. Durch die Integration in die bestehende ~/.ssh/config Datei fügt es sich nahtlos in den typischen Workflow von Linux-Admins ein und sorgt für spürbare Vereinfachung im Alltag.
Quellenangabe:
LB Sebastian |
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allgemeine Kategorie / Tutorials / Typografische Texteingaben mit der Compose Taste |
am: 14. September 2025, 09:13:55 |
Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Einleitung:
Der Compose-Key erlaubt es, Sonderzeichen und typografische Zeichen wie Gedankenstriche, Anführungszeichen oder Auslassungspunkte komfortabel einzugeben. Gerade in minimalistischen Setups ohne Desktopumgebung – z.B. mit i3wm – lohnt es sich, das Thema genauer zu betrachten.
TLDR; Durch Setzen des Compose-Keys (hier auf die Einfügen-Taste) sowie sinnvoller Nutzung der AltGr-Taste lassen sich viele typografisch korrekte Zeichen einfach eingeben.
Hauptteil:
Der Compose-Key ist eine spezielle Zusatztaste, die es erlaubt, durch Kombinationen Zeichen zu erzeugen, die sonst nicht direkt auf der Tastatur liegen. Standardmäßig ist diese Funktion auf vielen Systemen nicht aktiviert, kann jedoch mit setxkbmap einfach eingebunden werden. Da es im geschilderten Setup nur für den eigenen Benutzer und innerhalb einer X Session gelten sollte, wurde die Option in ~/.xprofile hinterlegt:
# Setzt beim Einloggen in eine X Session die Compose-Taste auf die "Einfügen"-Taste setxkbmap -option compose:ins
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Neben Compose bietet auch die AltGr-Taste viele Möglichkeiten. So lassen sich einige Zeichen ohne Umweg über Compose direkt eingeben. Dadurch wird die Eingabe korrekter typografischer Symbole erheblich erleichtert.
Beispiele:
Einige typische Anwendungsfälle für Compose und AltGr im Alltag:
- „…“ Auslassungspunkte statt einfacher drei Punkte „...“
- „–“ Halbgeviertstrich (Gedankenstrich) statt einfachem Minus „-“
- „“ Deutsche Anführungszeichen (AltGr+v/b) statt englischer ""
Fazit:
Der gezielte Einsatz von Compose- und AltGr-Taste erweitert die Eingabemöglichkeiten deutlich und ermöglicht typografisch saubere Texteingaben – auch in minimalistischen Window-Managern wie i3wm. Ein kleiner Eingriff in die Konfiguration schafft so großen praktischen Nutzen im Alltag. Fun Fact: Unter Windows gibt es keine native Möglichkeit, eine Compose-Taste festzulegen – dafür ist man auf Drittanbieter-Programme angewiesen.
Quellenangabe:
LG Sebastian |
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allgemeine Kategorie / Installation, Einrichtung und Systempflege / Re:FUJITSU LIFEBOOK AH531/GFO WLAN ohne Funktion im Kernel >6.16 |
am: 12. September 2025, 11:35:38 |
Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Nicht nur das, ich finde besonders klasse, wie transparent man bei der Entwicklung und beim Bugfixing mitmachen kann. Zudem habe ich beim Nachforschen des WLAN-Problems meinen Horizont noch weiter aufbohren können. Ich habe neu dazu gelernt, dass einige Intel-WLAN-Chips auch für Bluetooth zuständig sind und Intel dafür eine eigene Technik namens „BT/WiFi Coexistence“ einsetzt, damit sich die Frequenzen nicht gegenseitig stören. Da ich mit dem integrierten Bluetooth ebenfalls Probleme hatte, weiß ich jetzt, wo ich ansetzen kann.
Die Technik „BT/WiFi Coexistence“ wurde von Intel entwickelt, um Interferenzen zu vermeiden, wenn ein WLAN-Adapter im 2,4-GHz-Band gleichzeitig WLAN und Bluetooth betreiben muss. Da beide Funkstandards denselben Frequenzbereich nutzen, kommt es ohne Regelung leicht zu Paketverlusten oder Verbindungsabbrüchen. Intel-Chips koordinieren deshalb die Nutzung der Funkressourcen zwischen den beiden Protokollen. Vereinfacht gesagt: Der Adapter vergibt Zeitfenster, wann WLAN-Pakete gesendet werden dürfen und wann Bluetooth Vorrang bekommt. Dadurch werden typische Störungen wie unterberchungen in der Audioverbindungen oder stark schwankende WLAN-Geschwindigkeit reduziert.
Im Linux-Stack greifen hier meist Treiberfunktionen der iwlwifi-Komponente. Sie übernehmen die Koordination automatisch, sodass der Nutzer im Idealfall nichts konfigurieren muss. Probleme können jedoch auftreten, wenn Firmware oder Treiberversionen fehlerhaft sind oder die Hardware gleichzeitig unter hoher Last betrieben wird. Ein Ansatzpunkt für Troubleshooting kann daher sein, die eingesetzte Firmware-Version von linux-firmware zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren. Auch Kernel-Parameter für iwlwifi bieten Optionen, das Verhalten zu beeinflussen.
Für die Fehlersuche sind besonders hilfreich:
- dmesg-Ausgaben auf Fehlermeldungen prüfen
- Firmware-Release-Notes von Intel ansehen
- Kombination aus Treiberversion, Kernel und Firmware abgleichen
Beispiele für Kernel- bzw. Modprobe-Parameter von iwlwifi, die im Zusammenhang mit BT/WiFi Coexistence oder Stabilitätsproblemen interessant sein können:
- bt_coex_active=0 – deaktiviert die BT/WiFi-Koexistenz; hilfreich zum Test, ob die Funktion selbst Fehler verursacht
Ein Beispiel für eine Konfiguration über /etc/modprobe.d/iwlwifi.conf:
# Beispielkonfiguration iwlwifi options iwlwifi bt_coex_active=0
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LG Sebastian |
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allgemeine Kategorie / Installation, Einrichtung und Systempflege / Re:FUJITSU LIFEBOOK AH531/GFO WLAN ohne Funktion im Kernel >6.16 |
am: 12. September 2025, 07:59:12 |
Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Andreas |
Tja, manchmal können auch hardwarebasierte Probleme zu Verdruss führen... Vor Jahren gab es suf einem der Systeme die ich betreut habe ein Grafikproblem. Der Grund lagin einer neueren mesa-Version, die mit einer älteren Radeon-Grafikkarte nicht zusammengespielt hat. Wie bei Dir: Issue gemeldet und beim nächsten mesa-Update war das Problem gelöst. So geht das bei Microsoft nicht 
LG Andreas |
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allgemeine Kategorie / Installation, Einrichtung und Systempflege / Re:FUJITSU LIFEBOOK AH531/GFO WLAN ohne Funktion im Kernel >6.16 |
am: 10. September 2025, 16:15:18 |
Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Hallo Suletuxe,
im aktuellen Linux Kernel 6.16.6 sind mehrere Korrekturen für den Intel iwlwifi-Treiber enthalten. Dieser Treiber ist für viele Intel-WLAN-Chips zuständig und die nun eingepflegten Änderungen adressieren einige der zuletzt aufgetretenen Probleme. Besonders interessant sind die folgenden Commits, die von Johannes Berg (Kernel-Entwickler bei Intel) eingebracht wurden und von Sasha Levin (Kernel-Maintainer) übernommen wurden:
commit b9b9e95673f898edf38b82215eabf38759b8eb0c Author: Johannes Berg <johannes.berg@intel.com> Date: Thu Aug 28 09:55:31 2025 +0300
wifi: iwlwifi: cfg: add back more lost PCI IDs
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Hier wurden weitere während früherer Bereinigungen versehentlich entfernte PCI-IDs wieder ergänzt, sodass betroffene Geräte erneut korrekt erkannt werden.
commit 79be7358b7abffbd66b957f183ae2c4a3cc3e9bf Author: Johannes Berg <johannes.berg@intel.com> Date: Thu Aug 28 09:55:29 2025 +0300
wifi: iwlwifi: cfg: restore some 1000 series configs
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Dabei wurden bestimmte Konfigurationen der 1000er-Chipserie, die zuvor versehentlich entfernt wurden, wiederhergestellt. Wichtig ist hier insbesondere die saubere Abdeckung der unterschiedlichen Varianten durch maskierte Matches.
commit 5deadb93925b2c28610cefccc4552c6eb7e589e3 Author: Johannes Berg <johannes.berg@intel.com> Date: Thu Aug 28 09:55:27 2025 +0300
wifi: iwlwifi: acpi: check DSM func validity
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Mit dieser Anpassung prüft der Treiber nun die Gültigkeit der ACPI-DSM-Funktionen, bevor deren Daten zurückgegeben werden. Das erhöht die Stabilität und vermeidet fehlerhafte Abfragen über ACPI-Schnittstellen.
Für betroffene Systeme sollte sich die WLAN-Situation mit diesem Kernel deutlich verbessern. Wer ähnliche Probleme mit seinem Intel-WLAN-Chip festgestellt hat, kann den Kernel 6.16.6 nach Erscheinen im jeweiligen Repository ausprobieren.
Ich werde euch berichten, sobald der neue Kernel im Core Repository verfügbar ist und ob diese Fixes meinen WLAN-Chip wieder korrekt erkennen lassen.
Quelle: Linux Kernel Changelog 6.16.6
LG Sebastian |
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allgemeine Kategorie / Allgemeine Diskussionen / exFAT Verbesserungen im Linux Kernel 6.18 |
am: 01. September 2025, 16:07:11 |
Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Einleitung
Suletuxe, für alle, die regelmäßig mit exFAT‑Partitionen unter Linux arbeiten, gibt es spannende Neuigkeiten aus der Kernel‑Entwicklung: Eine gezielte Optimierung im exFAT‑Treiber verspricht drastisch verkürzte Ladezeiten beim Einlesen der Allocation Bitmap – besonders relevant bei großen Datenträgern mit kleiner Clustergröße.
TLDR; Ein neuer Patch im Linux‑exFAT‑Treiber nutzt sb_breadahead(), um die Allocation Bitmap deutlich schneller zu laden. In Tests mit einer 4 TB‑Partition (2 KB Clustergröße) sank die Mount‑Zeit von 42 Sekunden auf 2,5 Sekunden.
Hauptteil
Die Allocation Bitmap ist eine zentrale Verwaltungsstruktur im exFAT‑Dateisystem, die den Belegungsstatus aller Cluster speichert. Bei großen Partitionen mit sehr kleinen Clustern kann das Laden dieser Bitmap beim Mounten spürbar Zeit kosten, da viele kleine Leseoperationen nötig sind.
Der von Namjae Jeon (exFAT Dateisystem Entwickler) entwickelte Patch adressiert genau dieses Problem: Statt die Bitmap sequentiell in kleinen Blöcken zu laden, wird nun sb_breadahead() eingesetzt. Diese Kernel‑Funktion stößt ein vorausschauendes Laden (Read‑Ahead) größerer Datenbereiche an, wodurch die Anzahl der I/O‑Operationen sinkt und die Gesamtdauer deutlich reduziert wird.
Messwerte aus der Praxis:
# Testumgebung: 4TB exFAT-Partition, 2KB Clustergröße
# Ohne Patch: real 0m41.746s user 0m0.011s sys 0m0.000s
# Mit Patch: real 0m2.525s user 0m0.008s sys 0m0.008s
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Die Optimierung befindet sich aktuell im dev‑Branch des exfat.git‑Repositories und wird voraussichtlich in den Linux‑Kernel 6.18 einfließen, sofern keine Probleme auftreten.
Beispiele
- Systeme mit großen externen Datenträgern (z. B. USB‑HDDs) und exFAT‑Format profitieren beim Anstecken von deutlich kürzeren Mount‑Zeiten.
- Embedded‑Geräte mit Flash‑Speicher und exFAT‑Partitionen starten schneller, wenn kleine Clustergrößen genutzt werden.
- Backup‑Skripte, die exFAT‑Volumes temporär mounten, laufen effizienter.
Fazit
Diese Änderung zeigt, wie gezielte Optimierungen im Kernel‑Code spürbare Verbesserungen im Alltag bringen können – ohne dass der Anwender selbst Hand anlegen muss. Wer exFAT intensiv nutzt, sollte die Entwicklung im Auge behalten. Vielleicht kann hier jemand bald aus erster Hand berichten, wie sich der Patch in der Praxis bewährt.
Quellangabe
Linux's exFAT File-System Driver Optimization Leads To 16.5x Speedup For Loading Time - Phoronix
LG Sebastian |
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allgemeine Kategorie / Allgemeine Diskussionen / Re:FSF empfiehlt die Kommunikationssoftware GNU Jami |
am: 31. August 2025, 11:06:55 |
Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Hallo Suletuxe,
mein Langzeittest mit Jami ist leider schneller zu Ende gegangen als erwartet. Konkret hatte ich massive Probleme mit der Desktop-Variante jami-qt, einem auf Qt basierenden GUI-Client für Jami. Qt ist ein plattformübergreifendes Framework zur Entwicklung grafischer Benutzeroberflächen.
Ich konnte weder einen neuen Account erstellen noch einen bestehenden importieren. Der Prozess blieb jeweils bei einer Ladeanimation hängen, mit der Meldung, dass ein Account erstellt bzw. importiert wird – ohne dass es weiterging. Auf Android hingegen funktionierte die Einrichtung problemlos.
Für mich ist das ein kritischer Punkt: Wenn ich Jami als Alternative zu etablierten Messengern wie WhatsApp vorschlagen möchte, muss die Einstiegshürde niedrig sein. Ich kann nicht erwarten, dass meine Kommunikationspartner stundenlang Troubleshooting betreiben – so wie ich es versucht habe, leider ohne Erfolg. Solche Bugs zu Beginn schrecken ab und führen dazu, dass man schneller wieder zu WhatsApp greift, als man schauen kann.
Trotzdem bleibt Jami für mich ein interessantes Projekt. Ich werde es weiterhin beobachten und vielleicht nächstes Jahr einen neuen Versuch starten.
LG Sebastian |
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allgemeine Kategorie / Allgemeine Diskussionen / FSF empfiehlt die Kommunikationssoftware GNU Jami |
am: 30. August 2025, 19:19:34 |
Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Einleitung
Hallo Suletuxe, die Free Software Foundation (FSF) hat kürzlich erneut die Kommunikationssoftware GNU Jami empfohlen. Anlass war das endgültige Aus von Microsoft Skype – ein guter Zeitpunkt, um sich mit freien Alternativen zu proprietären Messengern auseinanderzusetzen. Ich selbst bin durch die Empfehlung der FSF auf GNU Jami aufmerksam geworden. Die Software hört sich für mich ziemlich interessant an und ich habe mir vorgenommen, sie in den nächsten Wochen oder Monaten einmal intensiv auszuprobieren.
TLDR; GNU Jami ist eine freie, dezentrale und verschlüsselte Kommunikationsplattform, die ohne zentrale Server auskommt. Sie bietet Funktionen ähnlich wie WhatsApp, jedoch mit vollständiger Kontrolle über die eigenen Daten, ohne Abhängigkeit von proprietären Diensten – und kann zusätzlich als vollwertiger SIP‑Client genutzt werden.
Hauptteil
GNU Jami ist ein freies (GPL‑lizenziertes) Kommunikationswerkzeug für Text‑, Sprach‑ und Videochats. Es basiert auf einem dezentralen Peer‑to‑Peer‑Netzwerk, das keine zentralen Server benötigt. Dadurch entfallen zentrale Ausfallpunkte und die Gefahr, dass ein Anbieter den Dienst einstellt oder Daten auswertet.
Vorteile gegenüber WhatsApp:
- Dezentral: Keine zentrale Infrastruktur, daher keine zentrale Datenspeicherung.
- Ende‑zu‑Ende‑Verschlüsselung für alle Kommunikationsarten.
- Plattformübergreifend: Linux, Windows, macOS, Android, iOS.
- Keine Telefonnummer erforderlich – Identifikation über Jami‑ID.
- Volle Kontrolle über Daten, Quellcode offen und auditierbar.
- Kann als SIP‑Client genutzt werden, um klassische VoIP‑Konten einzubinden.
Die FSF hebt hervor, dass Jami seit der Einstellung von Skype einen deutlichen Nutzerzuwachs verzeichnet. Besonders interessant: Jami sammelt keine personenbezogenen Nutzungsdaten. Statistiken werden nur indirekt aus Netzwerkbeobachtungen abgeleitet, was Missbrauchsmöglichkeiten minimiert. Die SIP‑Client‑Funktion erlaubt es, bestehende VoIP‑Konten (z. B. von Providern oder internen PBX‑Systemen) direkt in Jami zu registrieren. Damit lässt sich Jami auch in bestehende Telefonie‑Infrastrukturen integrieren.
Fazit
GNU Jami ist eine ernstzunehmende (In bezug auf Daten-/schutz/hoheit), freie Alternative zu WhatsApp und anderen proprietären Messengern. Wer Wert auf Datenschutz, Unabhängigkeit und offene Standards legt, sollte Jami testen – vielleicht ist es auch für euch, eine dauerhafte Lösung. Besonders die Möglichkeit, Jami als SIP‑Client zu nutzen, macht es für technisch versierte Anwender noch vielseitiger. Ich bin gespannt, ob sich mein geplanter Langzeittest bestätigt und Jami im Alltag überzeugen kann.
Quellenangabe
LG Sebastian |
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allgemeine Kategorie / Allgemeine Diskussionen / Re:DDoS-Angriffe auf alle Arch-Server |
am: 29. August 2025, 18:29:42 |
Begonnen von Andreas | Letzter Eintrag von Sebastian |
Allerdings dreht sich bei mir wieder das Räderwerk im Gehirn: Mit genügend gefaketen Webinhalten kann man AIs verdummen und zu Falschaussagen bringen - genauso wie Menschen. Man braucht nur eine andere AI, die diese falschen Inhalte erstellen. Es wird irgendwann demnächst einen "Krieg der AIs" geben - so gut wie ohne menschliche Eingriffe...
LG Andreas
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Ich betrachte Informationen und Werkzeuge gern aus verschiedenen Perspektiven. Eine Künstliche Intelligenz (KI – Systeme, die Aufgaben übernehmen, für die normalerweise menschliche Entscheidungs- oder Problemlösefähigkeit nötig ist) kann nur so gut sein wie die Qualität der Daten, mit denen sie trainiert wird. Dieses Prinzip lässt sich treffend mit "Garbage in, Garbage out" beschreiben: Schlechte Eingaben führen zu schlechten Ausgaben.
Mit zunehmender Bequemlichkeit in der Informationsnutzung steigt die Gefahr, dass die Datenbasis von KIs schleichend an Qualität verliert. Dataset Poisoning – die gezielte oder unbeabsichtigte Verfälschung von Trainingsdaten – kann dabei unbemerkt auftreten, wenn Modelle immer häufiger minderwertige Inhalte verarbeiten. Generative KI, also Systeme, die eigenständig Inhalte wie Texte, Bilder oder Audio erzeugen, verstärkt diesen Effekt, wenn vor allem bereits recycelte Informationen erneut genutzt werden. Die inhaltliche Präzision sinkt dann schrittweise.
Wie bei der Zellteilung im menschlichen Körper, wo über viele Kopiervorgänge kleine Abweichungen entstehen, die wir als Altern kennen, summieren sich auch in Informationsketten mit der Zeit Fehler. Wenn Inhalte mehrfach kopiert und als Quelle wiederverwendet werden, häufen sich diese Unschärfen. Das Ergebnis ist ein langsamer, aber stetiger Qualitätsverlust, der sich auch in den Ergebnissen von KIs bemerkbar machen kann.
Am Ende werden diejenigen, die ihre Bildung aktiv pflegen und den Wert von Wissen erkannt haben, KI-Werkzeuge gezielt, verantwortungsvoll und effektiv einsetzen können. Wer diese Bereitschaft nicht mitbringt, läuft Gefahr, Ergebnisse unkritisch zu übernehmen. Daher ist es entscheidend, die Qualität von Informationen bewusst zu prüfen und die eigene Urteilsfähigkeit kontinuierlich zu stärken.
Ich empfehle, sich fortlaufend in der Informationstechnik (IT – die Disziplin zur systematischen Verarbeitung, Speicherung und Übertragung von Informationen mittels Computertechnik) weiterzubilden. Wissen ist Macht, und dieser Grundsatz wird im Alltag jedes Einzelnen weiter an Bedeutung gewinnen. Lernen bleibt ein lebenslanger Prozess – es ist nie zu spät, damit zu beginnen oder den eigenen Horizont zu erweitern.
Mein besonderer Dank gilt Andreas, der mich auf einem Suletuxe Treffen rund um Arch Linux und FOSS auf diese Distribution aufmerksam gemacht hat. Für mich war dies der Startschuss, mich intensiver mit vielen weiteren IT-Themen zu beschäftigen. Dadurch haben sich neue Wege und Möglichkeiten eröffnet – rückblickend hätte ich gern schon früher damit angefangen.
LG Sebastian |
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