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allgemeine Kategorie / Installation, Einrichtung und Systempflege / Re:dracut optimierungen bei verwendung eines COW Dateisystems |
am: 27. Oktober 2025, 18:31:19 |
| Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Ich habe meinen Einleitungspost um folgenden Inhalt ergänzt:
Ich möchte noch folgende Ergänzung anmerken.
Nach längerer Verwendung der Option enhanced_cpio="yes" ist mir bei einer Neuinstallation meines Notebooks aufgefallen, dass ohne diese Option das Initramfs spürbar schneller geladen wird und somit der Bootvorgang insgesamt kürzer ausfällt.
Es gilt hierbei also folgendes abzuwägen: Möchte man eine schnellere Erzeugung sowie eine optimale Deduplizierung des Initramfs, so ist enhanced_cpio zu bevorzugen – allerdings auf Kosten der Bootgeschwindigkeit.
Der Grund dafür liegt in der Arbeitsweise moderner CPUs. Diese können komprimierte Daten sehr schnell dekomprimieren, sodass der Flaschenhals meist bei der I/O-Leistung des Speichermediums liegt. Wird enhanced_cpio korrekt eingesetzt, fallen die erzeugten Initramfs-Dateien größer aus. Dadurch dauert das vollständige Einlesen vom Datenträger länger als bei stark komprimierten Varianten. Hinzu kommt, dass durch die erhöhte Anzahl an Extents (zusammenhängenden Datenblöcken) der Dateisystem-Overhead leicht zunimmt, was zusätzlich etwas Zeit kostet.
Der Vorteil des verbesserten Extent-Sharings durch enhanced_cpio zeigt sich daher vor allem in Umgebungen, in denen mehrere Initramfs für unterschiedliche Kernel vorgehalten werden. Diese können sich durch Reflink-Deduplizierung Speicherplatz teilen. Ebenso ist enhanced_cpio dann interessant, wenn die schnelle Erstellung eines Initramfs wichtiger ist als ein schnellerer Bootvorgang.
Daher lässt sich zusammenfassen:
- Bei mehreren Initramfs lohnt sich enhanced_cpio, da es Speicherplatz spart und die Erstellung beschleunigt.
- Bei wenigen oder nur einem Initramfs sollte man darauf verzichten, sofern Bootgeschwindigkeit im Vordergrund steht – es sei denn, die Generierungsgeschwindigkeit ist entscheidend.
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allgemeine Kategorie / Allgemeine Diskussionen / BTRFS langsam im kommen? |
am: 23. Oktober 2025, 14:22:39 |
| Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Mir fällt auf, dass Btrfs in letzter Zeit zunehmend auch bei Nutzern älterer Linux-Distributionen wie Debian an Bedeutung gewinnt. Das Thema scheint breiter diskutiert zu werden, was sich unter anderem daran zeigt, dass auf Plattformen wie gnulinux.ch mittlerweile Artikel erscheinen, die detailliert erklären, wie man ein Debian-System direkt auf Btrfs-Subvolumes installieren kann.
Dass die Debian-Community und verwandte Projekte diesem Ansatz nun zunehmend Beachtung schenken, zeigt, dass Btrfs langsam aus der Nische der experimentellen Systeme herauswächst. Distributionen wie openSUSE oder Fedora nutzen es bereits produktiv, und die technische Basis hat sich dort seit Jahren bewährt. Es bleibt spannend zu beobachten, ob Debian künftig ähnliche Integrationsmechanismen wie automatische Subvolume-Strukturen oder Snapshot-Unterstützung in seinen Installer aufnehmen wird.
LG Sebastian
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allgemeine Kategorie / Allgemeine Diskussionen / Re:DDoS-Angriffe auf alle Arch-Server |
am: 19. Oktober 2025, 16:54:57 |
| Begonnen von Andreas | Letzter Eintrag von Andreas |
Ich verwende diese Videos schon lange. Sie sind wirklich sehr gut gemacht, auch meine Schüler mögen sie!
LG Andreas |
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allgemeine Kategorie / Allgemeine Diskussionen / Microsoft 365 Education – Microsoft möchte keine verantworttung tragen |
am: 19. Oktober 2025, 11:39:40 |
| Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Ich habe auf Kuketz Blog folgenden Artkel gelesen:
Kommentar: Microsoft 365 Education – Auch in Deutschland will Microsoft nicht verantwortlich sein
Da steht im groben folgendes drin:
Die österreichische Datenschutzbehörde hat entschieden, dass Microsoft 365 Education Schüler*innen unrechtmäßig trackt und Daten ohne Rechtsgrundlage verarbeitet. Die »Education«-Version ist technisch identisch mit dem normalen MS365 und sendet trotz deaktivierter Optionen ständig Telemetrie an Microsoft. Schulen tragen offiziell die Verantwortung, haben aber keine Kontrolle über die Datenverarbeitung. Microsoft behält die technische Macht und nutzt Daten teils für eigene Zwecke. Das gleiche Problem betrifft auch Deutschland – dort fehlt jedoch der politische Wille, die Abhängigkeit von Microsoft zu beenden.
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Der aktuelle Fall aus Österreich zeigt wieder deutlich, in welcher gefährlichen Abhängigkeit sich Schulen gegenüber Microsoft befinden. Die Datenschutzbehörde hat bestätigt, dass Microsoft 365 Education Schülerdaten rechtswidrig verarbeitet. Das angebliche „Education“-Angebot ist nichts anderes als das gewöhnliche MS365 – mitsamt aller Tracking- und Telemetrie-Funktionen.
Microsoft behält die volle technische Kontrolle, während die Schulen die rechtliche Verantwortung tragen, ohne die Datenverarbeitung wirklich nachvollziehen zu können. Genau diese Schieflage macht das Ganze so bedenklich.
Ich frage mich, warum Schulen freiwillig Verantwortung für Produkte übernehmen, deren Funktionsweise sie weder steuern noch kontrollieren können – zumal längst freie und datenschutzfreundliche Alternativen existieren.
LG Sebastian |
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allgemeine Kategorie / Basiswissen / IT-Kompetenz (betriebssystemunabhängig) / Re:Basiskompetenz – Knowledge Distillation |
am: 18. Oktober 2025, 12:24:20 |
| Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Ich finde, der schnellste Weg, um festzustellen, ob man etwas wirklich verstanden hat, ist, es anderen zu erklären. Durch das Feedback der anderen kann man sehr gut reflektieren, wo noch Wissenslücken bestehen und gezielt nachbessern.
Zudem lernt man durch die Fragen anderer, besser zu filtern und zu priorisieren. So erkennt man, worauf bei einem Thema der Schwerpunkt liegt und welche Aspekte die meisten Rückfragen hervorrufen.
Nicht zuletzt wächst durch die Zusammenarbeit das Wissen aller Beteiligten, was grundsätzlich eine sehr positive Wirkung hat.
Um ein konkretes Beispiel zu zeigen, wie mein Lernprozess mithilfe von Logseq aussieht, habe ich aus meinem Material zum Thema „Fotosammlung in AVIFs konvertieren“, das ich auf Wikipedia und YouTube gesammelt habe, einen Screenshot eines Whiteboards in Logseq erstellt. Dort lässt sich gut erkennen, wie flexibel man Material in Logseq sammeln und verarbeiten kann.
https://drive.proton.me/urls/3VTGSKTPZM#RhRQQtVmSwaS
Obwohl man es auf dem Screenshot nicht direkt sieht, ist es wichtig zu erwähnen: Die Stichpunkte liegen nicht alle untereinander auf derselben Seite, sondern teilweise auf eigenen Seiten, um die Organisation zu verbessern. Sie werden nur an den passenden Stellen eingebettet. So bleibt jede Information atomar, und unnötige Duplikate werden vermieden. Das ist der große Vorteil von Themen- und Wissensverknüpfungen.
Das bedeutet nicht, dass ich schon alles vollständig verstanden habe, was ich notiert habe. Sobald ich ein Thema intensiver bearbeite (z. B. ICC-Profile), werde ich weitere Notizen hinzufügen und mein Verständnis vertiefen. Das Tolle an Logseq ist, dass man eine neue Seite zu einem Thema ganz einfach im Schreibfluss anlegen kann, indem man einen Begriff in eckige Klammern setzt. Auf dieser neuen Seite kann man dann weiterarbeiten und sie überall dort referenzieren, wo die Information benötigt wird.
LG Sebastian |
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allgemeine Kategorie / Basiswissen / IT-Kompetenz (betriebssystemunabhängig) / Re:Basiskompetenz – Knowledge Distillation |
am: 18. Oktober 2025, 06:11:54 |
| Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Andreas |
Eigentlich eben genau nicht, Dietrich!
Wenn Du es einem anderen nicht erklären kannst, machst Du Dir nur vor, es verstanden zu haben. Du hast es aber nicht verstanden. Denn es ist ja gerade der Beweis es verstanden zu haben, wenn Du es jemand anderem erklären kannst!
Es laufen da draußen folglich jede Menge Leute die fest davon überzeugt sind Dinge verstanden zu haben. In Wirklichkeit haben sie sie jedoch nur konsumiert, auswendig gelernt...
LG Andreas |
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allgemeine Kategorie / Basiswissen / IT-Kompetenz (betriebssystemunabhängig) / Re:Basiskompetenz – Knowledge Distillation |
am: 17. Oktober 2025, 19:21:41 |
| Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Dietrich |
Hallo Sebastian,
ich bin mal wieder begeistert von Deinen Beitrag. Ich kann Deiner Einleitung folgen, es verstanden zu haben und jemand anderem den Sachverhalt / Vorgang verstänmdlich zu erklären, ist zweierlei Sache.
Gruß Dietrich |
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allgemeine Kategorie / Basiswissen / IT-Kompetenz (betriebssystemunabhängig) / Re:Basiskompetenz – Knowledge Distillation |
am: 17. Oktober 2025, 16:34:41 |
| Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Andreas |
Willkommen im "Land of Idealists"! Wir sind nicht alleine (wenngleich die Zahl der Mitstreiter größer sein könnte...)
LG Andreas |
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allgemeine Kategorie / Tutorials / Wissenmanagerment mit Logseq |
am: 17. Oktober 2025, 13:18:53 |
| Begonnen von Sebastian | Letzter Eintrag von Sebastian |
Einleitung: Wer sich schon einmal gefragt hat, wie man sein Wissen strukturiert erfassen, wiederfinden und aktiv anwenden kann, sollte sich Logseq genauer ansehen. Die Open-Source-Anwendung kombiniert Notizen, Aufgabenverwaltung und Wissensmanagement in einem System, das auf klarer Struktur und Wiederverwendung basiert.
TLDR; Logseq ist ein Outliner, der Notizen hierarchisch organisiert und als Markdown-Dateien lokal speichert. Es steht für „privacy-first“, arbeitet komplett offline und erzeugt keine Abhängigkeiten zu externen Diensten. Gesammeltes Wissen kann man als Flashcards wiederholen oder direkt als Präsentation aufbereiten.
Hauptteil: Logseq basiert auf dem Konzept des Outliners – einem hierarchischen Editor, in dem Gedanken als Punkte strukturiert und beliebig verschachtelt werden. Dadurch entsteht eine dynamische Gliederung, ideal für technische Themen mit vielen Ebenen, wie etwa Dateisystem-Strukturen oder Kernel-Mechanismen.
Ein entscheidender Vorteil: Logseq legt alle Inhalte lokal als Markdown-Dateien ab. Keine Cloudpflicht, kein Vendor-Lock-In. Der Nutzer behält die volle Kontrolle über seine Daten. Diese „privacy-first“-Ausrichtung macht Logseq besonders interessant für alle, die Wert auf Datensouveränität legen.
Logseq kann Wissen nicht nur speichern, sondern auch aktiv erfahrbar machen. Durch die Flashcard-Funktion lassen sich Notizen in Karteikarten verwandeln. Damit lässt sich die bewährte Lernmethode des Spaced Repetition nutzen: Inhalte werden in immer größeren Abständen wiederholt, wodurch das Langzeitgedächtnis gestärkt wird.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, direkt aus bestehenden Notizen Präsentationen zu erstellen. Damit eignet sich Logseq auch zur Aufbereitung technischer Themen – etwa um komplexe Zusammenhänge in Btrfs anschaulich zu erklären oder in einem Workshop vorzustellen.
Beispiele: Ein Beispiel für die Wissensorganisation in Logseq könnte so aussehen:
- Btrfs Grundlagen - Chunks und Extents - Unterschied zwischen Data, Metadata und System-Chunks - Balance-Prozess - Wann neue Chunks angelegt werden - Zusammenhang mit freiem Speicherplatz - Defragmentierung - Unterschied zu Balance - Auswirkungen auf SSDs
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Diese Struktur kann anschließend genutzt werden, um gezielt zu lernen:
- Q: Was passiert bei einem "btrfs balance"? #card - A: Daten und Metadaten werden neu verteilt, um den Speicherplatz gleichmäßig über alle Geräte zu nutzen.
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Oder sie dient als Grundlage für eine Präsentation, in der man den Aufbau und die Mechanismen von Btrfs Schritt für Schritt erläutert.
Fazit: Logseq ist ein vielseitiges Werkzeug für Wissensmanagement. Es kombiniert strukturierte Gliederung, Wiederholungslernen und Präsentationsmöglichkeiten in einem datenschutzfreundlichen System. Durch lokale Markdown-Dateien bleibt das Wissen portabel, sicher und langfristig nutzbar. Besonders in der Linux-Welt, wo Unabhängigkeit und Offenheit geschätzt werden, passt Logseq perfekt ins Konzept. Wer damit sein digitales Wissen aktiv pflegen will, findet in Logseq ein mächtiges Werkzeug.
Quellenangabe:
LG Sebastian |
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